Craniofasziale und Craniomandibuläre Therapie (CMD)
Die craniofasziale und craniomandibuläre Therapie (CMD) ist ein spezialisierter Bereich innerhalb der Physiotherapie, der sich mit funktionellen Zusammenhängen im Bereich des Kiefergelenks, der Kaumuskulatur, des Schädels sowie angrenzender Muskel- und Faszienstrukturen befasst.
Sie wird von speziell geschulten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten durchgeführt und erfolgt auf Grundlage einer ärztlichen Diagnose oder Verordnung.
Im Mittelpunkt der CMD-Therapie steht die differenzierte physiotherapeutische Befundung des Kiefergelenks sowie der umliegenden Weichteilstrukturen. Dabei werden Beweglichkeit, Muskelspannung, Gelenkfunktion und funktionelle Zusammenhänge mit Haltung und Bewegung betrachtet. Die Behandlung erfolgt mit gezielten manuellen Techniken im Bereich von Kopf, Gesicht, Kiefer und Nacken. Diese Techniken werden individuell angepasst und stets kontrolliert sowie innerhalb der physiologischen Grenzen angewendet.
Durch die physiotherapeutische Behandlung können Spannungszustände im Bereich der Kiefergelenk-Weichteile beeinflusst und die Wahrnehmung von Bewegung im Kieferbereich geschult werden. Spezielle Mobilisations- und Entspannungstechniken dienen dazu, funktionelle Bewegungsabläufe des Kiefergelenks zu begleiten und vorhandene Bewegungsspielräume zu nutzen. Ergänzend können Übungen zur Eigenwahrnehmung, Haltung und Kieferkoordination angeleitet werden.
Die craniofasziale und craniomandibuläre Therapie ist häufig Teil eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes und kann in Zusammenarbeit mit Zahnärzten, Kieferorthopäden oder anderen medizinischen Fachrichtungen erfolgen. Sie ersetzt keine zahnärztliche oder ärztliche Behandlung, sondern ergänzt diese durch physiotherapeutische Maßnahmen. Insgesamt bietet die CMD-Therapie einen strukturierten Rahmen zur Auseinandersetzung mit funktionellen Aspekten des Kiefergelenks und zur Begleitung physiologischer Bewegungsprozesse im craniofazialen Bereich.